Kashgar – das orientalische & unchinesische China

Back in Town,

unser Trip an Chinas Westgrenze ist leider schon wieder rum. Die Provinz Xinjiang mit ihrer uigurischen Bevölkerung bietet unglaublich viele interessante, unbekannte und vor allem sehenswerte Highlights. Unsere Tour führte uns von Peking nach Kashgar, in den Karakhorum, Urumqi, Turpan und das Tianshan Gebirge. Aber lieber von Anfang an.

Nach 7 Stunden Flug und einer gefühlten Zeitreise ging es in die orientalische Stadt Kashgar. Die letzte größere Stadt Chinas im tiefen Südwesten (Tarim Becken) hat nichts mehr mit dem China zu tun was sich jeder vorstellt, sondern erinnert eher an den mittleren Osten. Die Seidenstrassenoase ist seit 2000 Jahren ein wichtiger Handelspunkt auf dem Weg nach Europa, aber auch Epizentrum kultureller Konflikte. Der Islam hat hier vollkommen in das Leben Einzug gehalten. Deswegen waren unsere ersten beiden Tage auch durch Moscheebesuche, Basare, Viehmarkt, Grabstätten und einfachen Wanderungen durch die Altstadt geprägt. Unser Hostel lag direkt neben der Izdagh Moschee in die zu wichtigen Feiertagen über 20.000 Leute pilgern. Wann wird man schon mal morgens von dem Gebet der Moslems geweckt. Weltklasse!

Leider hat diese für China recht ungewöhnlich Kultur auch seine Schattenseiten. Zumindest schwingt überall eine angespannte Stimmung mit. Den ganzen Urlaub haben wir uns weder unsicher noch ausgeschlossen gefühlt, aber doch irgendwie äußerst fremd und als Touri. Dies kann auch damit zusammenhängen, dass die Han-Chinesen (ca. 10% Bevölkerungsanteil) die einheimischen Uiguren stark unterdrücken bzw. bloßstellen. An jeder Straßenecken stehen gepanzerte Militärfahrzeuge und Soldaten in kompletter Kampfausrüstung, aller 2 km werden an Checkpoints Uiguren aus den Autos geholt und kontrolliert und so viele Kameras habe ich auch noch nie gesehen. Diese chinesische Paranoia bewirkt eher den gegenteiligen Effekt, als irgendwie zur Sicherheit und „Befriedung“ der Unruheprovinz beizutragen. Weird China $:\$